Impuls zum 14. Sonntag im Jahreskreis A – 05. Juli 2020
Hochfest der Frankenapostel Kilian, Kolonat und Totnan
Liebe Mitchristen,
in der Lesung aus dem Propheten Sacharja (9, 9-10) begegnet uns der Esel, der uns vom Palmsonntag her vertraut ist und auf dem der König einzieht, der durch seine scheinbare Schwäche die sichtbare Macht in dieser Welt als eine scheinbare entlarvt:
„Er wird den Nationen Frieden verkünden; und seine Herrschaft reicht vom Strom bis an die Enden der Erde.“
Nicht die äußere Größe, die sich behaupten und durchsetzen will, sondern der gütige und gerechte Blick auf die Menschen, wird das letzte Wort haben. Waffen, Geld und eiskalte Strategen können Menschen nicht zusammenführen. Der kommende König will Menschen nicht beherrschen, sondern sie miteinander verbinden; er will sie nicht für seine Zwecke missbrauchen, sondern sich an den Menschen orientieren und versuchen, sie zu verstehen und mit ihnen zu leben. Er will Menschen integrieren und dafür sorgen, dass jeder seinen Platz findet und niemand ausgeschlossen ist.
Und wenn es dann später im Neuen Testament von uns Christen heißt, wir alle seien eine königliche Priesterschaft (vgl. 1 Petr 2,5), dann geht es genau darum, woran uns der Prophet Sacharja, die Haltung Jesu und die Überzeugung des Apostels Paulus in der Lesung an die Gemeinde in Rom (Röm 8, 9.11-13) erinnert: Christen – königliche Menschen – lassen sich nicht bestimmen von der Welt, sondern von Gott. Sie lassen sich nicht allein durch ihre eigenen Vorstellungen, nicht durch das Streben nach Macht, nicht durch die Abhängigkeit vom Konsum prägen. Sie lassen sich befreien von allen Abhängigkeiten und aller Ichbefangenheit und lernen immer mehr, die Welt und die Menschen mit Gottes Augen anzuschauen.
Dann werden wir auch zu einer neuen Kultur des Teilens finden, die wir heute so sehr brauchen und für die Burkhard Hose, Pfarrer der Würzburger katholischen Hochschulgemeinde, im Juniheft der Zeitschrift „Anzeiger für die Seelsorge“ wirbt:
„Es ist das Bewusstsein, dass wir als Menschen verwundbar sind, mit nichts anderem als mit uns selbst auf die Welt kommen und mit nichts anderem als mit uns selbst die Welt wieder verlassen.
Es ist das Vertrauen, dass uns auf dieser Welt gemeinsam alles geschenkt oder geliehen ist, was wir brauchen.
Es ist die Hoffnung, dass eine Befreiung von Neid und von der Gier nach immer mehr möglich ist, weil uns dafür größerer Reichtum geschenkt wird – ein Reichtum allerdings, der sich nicht mit Geld bemessen und auch nicht horten lässt, sondern erfahren werden will.
Es ist die Zuversicht, dass wir gemeinsam entdecken werden, wenn wir uns auf den Weg zu einer neuen Kultur des Teilens einlassen: Es reicht.“
Ja, es wird für uns alle reichen. Das können wir auch von Jesus lernen, bei dem Platz ist für alle und der uns lehrt, dass Teilen nicht ärmer, sondern reicher macht (vgl. Evangelium von der wunderbaren Brotvermehrung)....
Pfarrer Andreas Bosl
Ausblicke
Nächste öffentliche sonntägliche Eucharistiefeier für SL und CS:
Sonntag, 12. Juli 2020, 9.30 Uhr in CS
Wichtig: Anmeldung zu diesem Gottesdienst bis spätestens Donnerstag, 09. Juli 2020, 12 Uhr im Pfarrbüro.
Langsam und Schritt für Schritt gehen wir voran:
Deshalb zum Vormerken für alle aus SL und CS, die auch werktags wieder Eucharistie feiern möchten:
Dienstag, 14. Juli 2020, um 9 Uhr in der Kirche SL.
Zu diesem Gottesdienst am Werktag ist keine Anmeldung erforderlich.
Sie werden aber gebeten, in der Kirche auf den nötigen Abstand zu anderen Mitfeiernden zu achten und einen Bissen Brot von zu Hause mitzunehmen.
Bischof Dr. Franz Jung hat anlässlich der Kilianiwoche 2020 allen Seniorinnen und Senioren ein Gruß - und Segenswort gescchrieben. Dieses können Sie - nach einem kurzen Anruf - im Pfarrbüro abholen oder abholen lassen.
Die gewohnten Gottesdienstordnungen wird es ab Sonntag, 19. Juli, wieder geben.
Segen
Gott, segne uns mit Menschen,
die uns begleiten, wenn wir den Weg suchen.
Segne uns mit Menschen,
die uns zurückholen, wenn wir uns verrannt haben.
Segne uns mit Menschen,
die uns in ihrer Geradlinigkeit ein Vorbild sind. Amen.
Noch etwas zum Schmunzeln – mit den besten Wünschen für die nächste Woche
Ede landet mal wieder hinter Gittern. Sein Zellengenosse fragt ihn: „Sag mal, warum bist du eigentlich hier?“ – „Geburtsfehler.“ – „Das versteh ich jetzt nicht.“ – „Zu lange Finger, zu kurze Beine.“